Krampfadern der Beine (Varizen)
Krampfadern sind geweitete, verlängerte und geschlungene Venen. Es können sich alle Venen zu Krampfadern entwickeln, am häufigsten sind jedoch die oberflächlichen Venen der Beine betroffen.
Krampfadern gehören zu den häufigsten Krankheitsbildern in Deutschland. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Bei den meisten Betroffenen sind die Veränderungen jedoch nur wenig ausgeprägt und ohne wesentlichen Krankheitswert. Etwa 12 Prozent zeigen eine ausgeprägte Krampfaderbildung, die operativ behandelt werden muss.
Wie entstehen Krampfadern?
Die Hauptaufgabe des Venensystems besteht darin, das Blut gegen die Schwerkraft zum Herzen zu transportieren. Dabei spielt neben der Pumpleistung des Herzens auch die Wadenmuskulatur eine große Rolle. Wenn sich der Mensch bewegt, wird das Blut Richtung Herz gepresst. In den Venen verhindern Venenklappen durch ihre ventilartige Funktion das Zurückfließen des Blutes. Staut sich z.B. auf Grund mangelnder Bewegung das Blut in den Beinen, kommt es zu einer Überdehnung und Ausbuchtung der Venen. Die Venenwand wird umgebaut, Krampfadern bilden sich. Zusätzlich führt diese Überdehnung zu einer Schlussunfähigkeit der Venenklappen, was den Blutstau weiter verschlimmert.
Ursachen für die Entwicklung von Krampfadern
- familiäre Veranlagung ( Vererbung )
- Alter
- Berufliche Belastung (langes Stehen )
- Schwangerschaften
Welche Symptome zeigen sich bei Krampfadern?
Schwere-, Müdigkeits- und Spannungsgefühl in den Beinen ist ein erstes Zeichen von Krampfadern. Diese Symptome bessern sich im Liegen und bei Bewegung. Es können auch nächtliche Fuß- und Wadenkrämpfe auftreten. Durch einen langdauernden Blutstau in den Venen werden die Gefäße immer durchlässiger und Flüssigkeit, Eiweiße und Blutpigmente werden in das Gewebe abgepresst. Die Folge sind zunächst abendliche, dann ständige Wasseransammlungen in den Beinen, vor allem in der Knöchelgegend und im weiteren Verlauf Hautverfärbungen. Der Blutstau führt auch zu einer mangelnden Versorgung des Gewebes. Endstadium ist die Entstehung von offenen Beinen (Geschwüre).
Wie werden Krampfadern diagnostiziert?
Die Krankengeschichte und die körperliche Untersuchung geben dem Arzt erste Hinweise auf das Krampfaderleiden. Durch die Dopplersonographie stellt der Arzt fest, ob die tiefen Venen durchgängig sind, ob Veneklappen funktionsfähig sind und in welche Richtung das Blut fließt. In seltenen Fällen wird eine Röntgenkontrastdarstellung der Venen Phlebographie durchgeführt.
Wie werden Krampfadern behandelt?
Ziel der Behandlung ist es, die Durchlässigkeit der Venen in einem möglichst frühen Stadium zu stoppen. Ödeme sollen so verringert, die Versorgung des Gewebes verbessert und die Entstehung von Geschwüren verhindert werden.
Kleine Krampfadern (wie die so genannten Besenreiser) lassen sich unter lokaler Betäubung veröden.
Bei ausgeprägten Krampfadern wird die veränderte Vene vom Knöchel bis zur Leiste entfernt (Varizenstripping). Diese Therapie ist nur dann möglich, wenn die tiefen Beinvenen durchgängig sind. Nach der Operation werden die Beine gewickelt und ab dem zweiten Tag können angepasste Kompressionsstrümpfe getragen werden, welche für mehrere Monate nach der Operation als Prophylaxe gegen das Wiederauftreten der Erkrankung getragen werden sollten.
Leitende Ärzte
Prof. Dr. med. Christoph Michalski
Chefarzt